9. Von Jasper bis nach Vancouver

Vom 24. September bis 1. Oktober 2022

Wir haben Glück und haben bei klarem Wetter einen tollen Blick auf den fast wolkenlosen 3954 m hohen Mount Robson, der seine gletschbedeckte Spitze erkennen lässt. Wir besichtigen noch die rauschenden Rearguard Falls, bei denen wir allerdings keine springen Lachse erkennen können.

Wir folgen dem südwärts abfließenden North Thompson River und erkennen die gletscherbedeckten Berge im ersten Morgenlicht. Ausgedehnte Wälder reichen von den Bergen fast bis zur Straße bzw. an den Fluss. Über mehr als hundert Kilometer fahren wir vorbei an einer Baustelle. Hier werden anscheinend zwei zusätzliche Fahrbahnen errichtet. Hunderte Baustellenfahrzeuge sind insgesamt zu sehen. Über den Ort Clearwater erreichen wir den Wells Gray Provincial Park. Dort besichtigen wir die achtzig Meter hohen Spahats Creek Falls und die gewaltigen Helmcken Falls am Rande von altem Wald mit Hemlock Tannen und Zedern. Zwei Tage paddeln wir ganz allein nach zunächst dichtem Nebel bei Sonnenschein und Windstille auf dem Clearwater Lake und übernachten in der Wildnis am Rande eines feinkörnigen Sandstrandes. Einem phantastischen glutroten Sonnenuntergang folgt ein klarer Sternenhimmel und das knisternde Lagerfeuer. Weiter südlich sind im höher gelegenen Gebiet der Interlakes die Espen und andere Laubbäume bereits herbstlich gefärbt. Nach vierzig Jahren campen wir erstmals wieder am schön gelegenen Green Lake, bevor wir später ständig abwärts in das trockene Tal des Fraser River erreichen. Von Lillooet aus fahren wir auf einer der interessantesten Straße in die Coast Mountains, deren teils gletscherbedeckte Gipfel auf 2.500 m ragen. Es ist nur wenig Verkehr auf dieser Duffey Lake Road, die wir vor 34 Jahren auf schlechtem Schotter schon einmal gefahren sind. Wir folgen dem Cameron Creek aufwärts, dessen Wassermengen Richtung Fraser River hinunter rauschen. Hinter dem idyllisch gelegenen Duffey Lake überqueren wir den letzten Pass und sind morgens die ersten auf dem Wanderparkplatz zu den Joffre Lakes. Gut, dass wir bereits vor einigen Wochen die Erlaubnis zum Wandern beantragt haben, denn pro Tag werden "nur" zweitausend Permits erteilt. Am frühen Morgen sind wir noch fast allein unterwegs und erkennen auf der anderen Seite des Tales einen Schwarzbären. Nach etwa vierhundert Höhenmetern taucht vor uns der türkisfarbene Middle Joffre Lake im Sonnenschein auf. Der türkisfarbene See befindet sich in idyllischer Lage, umgeben von Nadelwald, der direkt bis ans Ufer reicht. Nach einem Wasserfall und gut sieben Kilometern sind wir am Upper Joffre Lake. Wir genießen den großartigen Blick auf den türkisfarbenen See und zu den dahinter aufragenden Bergen, von denen die Eismassen des Matier Glacier gut zu erkennen sind. Nach dieser tollen Wanderung fahren wir über Pemberton auf dem Sea to Sky Highway bei zunehmendem Verkehr zum Touristenzentrum Whistler, das mit seinen Skiabfahren einst Gastgeber der Olympischen Winterspiele war. Wir nehmen die Blackcomb Seilbahn und wandern von der Bergstation um den Blackcomb Mountain. Bei wolkenlosem Himmel genießen wir die beeindruckende Fernsicht nach Westen und auf die ausgedehnten Gletscherfelder des Garibaldi Provincial Park im Süden. Der Highway 99 von Whistler nach Vancouver führt über fünfzig Kilometer direkt am Howe Sound entlang, auf dessen glatter Wasserfläche sich der von der untergehenden Sonne angestrahlte Himmel spiegelt.